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Hier erzähle ich meine Geschichten.

 

 

 

Ein Entscheidender Faktor kommt ins Spiel, "Reha vor Rente".

Meine zweite Reha war eine sogenannte "Feststellungsreha" für den Rententräger.

Hintergrund: ich war in den Höchstzeitraum einer Krankschreibung gekommen die Krankenkasse zahlt 16 Monate Krankengeld, dann ist Schluss und da ich nicht mehr arbeiten kann, ging es nun um die EU-Rente.

Ein Unterschied wie Tag und Nacht zur ersten Reha. In der Rehaklinik Damp, einem MS-Zentrum

verlebte ich im Dezember 2012 meine Reha. Der Ort ist sehr klein und liegt sehr idyllisch an der Ostsee. Diese Klinik hatte ich selber gewählt, da Ihr Ruf im Internet sehr gut ist und sie das MS-Zertifikat hat.

Die Ausstattung der Zimmer ist hervorragend, die Aussicht sensationell, Zimmer mit Blick auf das Meer. Die Eingangsuntersuchung in der Neurologie war umfangreich und sehr professionell.

Die Ärztin dort habe ich, anders als in Greifswald, alle 2 Tage gesehen.

Es wurde sehr guter Anwendungsplan erstellt, ich bekam Neurologische Bäder, Physio- und Ergotherapie und ein paar Seminare. Diese waren relativ interessant, Themen wie Rente, Schwerbehinderung, Stressabbau, etc. wurden angeboten und von mir gern wahrgenommene.

Kein Sport, nur 3 Anwendungen pro Tag, viel Erholung, so kann eine Reha auch laufen. Man hat sofort gemerkt das es ein MS-Zentrum ist.

Das Thema "Feststellungsreha" mag ich noch einmal aufgreifen,. Mit mir wurden diverse Tests zur Einschätzung der Arbeitsfähigkeit gemacht. BBS Score damals 21 und bei den Neuropsychologischen Test kam eine maximale Belastung von unter einer Stunde heraus.

Der Rententräger hat nach der Reha im Eilverfahren meine EU-Rente rückwirkend bewilligt.

Nun bin ich Rentner und Schwerbehindert mit 49 Jahren, so schnell kann das gehen..

 

zur nächsten Geschichte.....

 

 

Wetterplanungen oder "mein Gott" bin ich sensibel geworden

Der Sommer ist da, Hurra es wird die schönste Zeit im Jahr.
Die Temperaturen steigen über die 30 Grad Marke, die Nachbarn grillen fast täglich im Garten, Freunde berichten von Ihren Ausflügen zum Badesee. Meine Welt sieht dann anders aus, meine Wohnung wird morgens schnell durchgelüftet, dann total verdunkelt (soweit das möglich ist) und ich überlege wie ich die Zeit überstehe.


Mein Körper reagiert leider sehr übel auf die Wärme, meine Defizite kommen übler und schneller zum tragen als bei normalen Temperaturen. Laufen ist nur noch ab und zu möglich, ich habe bereits den Rollator in der Wohnung um überhaupt etwas alleine klarzukommen. Normal benutze ich den nur selten und wenn ich längere Strecken zu gehen habe, jetzt ist selbst der Weg zur Toilette wie ein langer Spaziergang. Schmerzen im Kopf und Schultern machen sich bemerkbar und mit jedem Grad mehr Hitze nimmt das zu.

Meine Aufmerksamkeit ist extrem eingeschränkt, so das einiges an mir vorbeirauscht . Nun ja, genug gejammert Ihr kennt das ja selber. Meine Frau macht mir die Tagesvorbereitungen, stellt mir Frühstück fertig gemacht hin bevor sie das Haus verlässt, kocht mir Hühnerbrühe (hilft mir ganz gut), damit ich über den Tag komme.


Viel schlimmer ist eigentlich die fehlende Zwischenmenschliche Kommunikation für mich, ich genieße es sehr in der Nachbarschaft das eine oder andere Gespräch zu führen und unter anderen Menschen zu sein, leider nicht möglich wenn man nicht runter gehen kann, da dort die Hitze lauert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mein Ausweis oder was der Amtsschimmel so treibt.

 

Es ist immer wieder erstaunlich was in unserem Land so in Behörden passiert.

Im Jahr 2012 ist mein Personalausweis im April abgelaufen, nun war es so dass ich Aufgrund meiner Erkrankung keine Möglichkeit hatte einen neuen zu beantragen. Ich war zu dem Zeitpunkt in der Reha und dann im Krankenhaus und danach hatte ich bis Januar 2013 so mit meinen Defiziten zu tun, das ich erst dann meinen neuen Personalausweis beantragen konnte.

In der Zwischenzeit bekam ich natürlich Schreiben vom Ordnungsamt mit der Aufforderung den Ausweis zu beantragen, mit Verweisen auf mögliche Folgen.

Akt 1. Bezirksamt.

Also ging ich im Januar 2013 mit allen Unterlagen, Bilder, die Schreiben vom Ordnungsamt, meine Gutachten zur Krankheit, usw. zum Bezirksamt um den neuen Personalausweis zu beantragen.

Was für ein unkomplizierter Vorgang damals, Ausweis beantragt, der Dame im Amt die Gründe für den versäumten Termin genannt, die Gutachten als Kopien abgegeben und alles war geregelt. Originalzitat der Dame "da brauchen Sie sich nicht Sorgen, Ihre Begründung ist ausreichend."

Zwei Wochen später den Ausweis abgeholt und die Sache mit dem Ordnungsamt schnell vergessen.

 

Akt 2. Bezirksamt.

Im Mai 2013 bekam ich ein Schreiben vom Bezirksamt, ich hätte "wissentlich, pflichtwidrig als deutscher Staatsbürger gegen die Meldepflicht verstoßen"  und eine Anhörung zu der Ordnungswidrigkeit wurde gegen mich eingeleitet.

In dem Schreiben stand die Telefonnummer des Mitarbeiters, der meinen Fall bearbeitet. Ich dachte Okay den ruf ich mal an, das kann ja nur ein Verwaltungsfehler sein.

Der Anruf war sehr ernüchternd, ich schilderte Ihm die Sache und sagte das die entsprechenden Unterlagen eine Treppe tiefer in seiner Behörde bereits vorliegen und die Dame mir sagte die Sache wäre erledigt. Die Antwort war, das es Ihm egal sei und ich mich zu dem Vorgang schriftlich äußern soll.

Da war ich erst mal platt, geht denn in unserem Land nicht mal irgendetwas unkompliziert? Nein es geht nicht. Also habe ich den Anhörungsbogen ausgefüllt, die Sache an sich zugegeben und nochmals Alle Gutachten und Aufenthaltsnachweise (KKH,REHA) beigefügt, da ich inzwischen etwas sauer war, lautete mein letzter Satz im Schreiben "mit der Bitte um eine vernünftige und zeitnahe Lösung, anderenfalls würde ich die Sache meinem Rechtsbeistand übergeben"

Eine Woche später wurde das Verfahren eingestellt. Warum nur gab es das Verfahren überhaupt?